„Wir machen morgens Krise und nachmittags Chance“

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30.06.2020

Die Bielefelder Dr. Wolff Gruppe steigert den Umsatz im Jahr 2019 auf 313 Mio. Euro (2018: 309 Mio. Euro). Das erste Quartal 2020 verlief trotz Corona-Krise sehr stabil (88 Mio. Euro). Jahrzehntelange evidenzbasierte Forschung, untermauert durch regelmäßige wissenschaftliche Veröffentlichungen, sichert höchste Produktqualität und konstante Verbrauchernachfrage. Seit Ausbruch der Pandemie haben die Gesundheit der Mitarbeiter, die Absicherung der Supply Chain sowie die Liquiditätssicherung oberste Priorität. Kurzfristig wurden Chancen auch im Bereich der Desinfektion schnell und erfolgreich ergriffen. Darüber hinaus ist ein seit 2013 in der Entwicklung befindliches Arzneimittel gegen krankhaftes Schwitzen auf dem Weg zur Zulassung, nachdem es die Phase 3a erfolgreich absolviert hat.

Neue Produktkategorie „Handhygiene“ in der Krise entwickelt

Für den Sommer plante Dr. Wolff einen Einstieg in den Bereich Wunddesinfektion. Kurzfristig wurden Kapazitäten angepasst, sodass binnen weniger Tage das Linola® sept Hand-Desinfektionsgel zur Marktreife gebracht werden konnte. Am 5. März lief das erste Produkt, das antibakterielle und begrenzt viruzide Eigenschaften besitzt (inaktiviert spezielle Viren, wie Corona), vom Band. Mit Spenden in Bielefeld und im Kreis Gütersloh, zeigt das Unternehmen besonderes lokales Engagement und versorgt Schulen, Kitas oder Pflegeeinrichtungen.

Corona Update

Etwa drei Monate nach dem Lockdown, lässt sich die Corona-Krise aus Unternehmenssicht bislang in drei Phasen gliedern: Den Eintritt in die Krise, den Lockdown und die Lockerungsmaßnahmen. Zu Beginn stand eine tägliche Lagebeurteilung („auf Sicht“), mit jeweils angepassten Maßnahmen auf der Agenda. Gesundheit, Versorgung und die Aufrechterhaltung der Mitarbeiter-Motivation rückten in den Fokus. Gleichzeitig galt es, die Supply-Chain und das Liquiditätsmanagement abzusichern, die Desinfektions-Produkte zur Marktreife zu bringen sowie die Mobilität von Arbeitsplätzen auszubauen. „Rückblickend haben wir die erste Phase (vorausschauen) und die zweite Phase (Krisen- und Chancen-Management) mit Hilfe und außergewöhnlichem Engagement aller Mitarbeiter gut gemeistert.

Wir haben umsichtig und mutig agiert, schnell auf immer neue Situationen reagiert. Wir haben großen Wert auf Transparenz und gute Kommunikation nach innen gelegt und alle mitgenommen“, beschreibt Eduard R. Dörrenberg aus unternehmerischer Sicht.

Für uns gilt nun der Grundsatz: „Nach Corona ist nicht vor Corona.” Daher arbeiten wir in sämtlichen Unternehmensbereichen an entsprechenden Projekten. Dazu gehört auch die Ausweitung eines Angebots von digitalen Ausbildungsberufen (Kaufmann für e-Commerce und duale Studienprogramme). Auch die Anzahl der Ausbildungsstellen bleibt hoch.Es hat sich sehr bewährt, die digitale Einheit „e-Wolff“ noch im Jahr 2019 auf über 30 Mitarbeiter auszubauen.„Außerdem“, so der 52-Jährige, „beginnt mit Lockerungen und ersten vorsichtigen Urlaubsplanungen der Schritt in die nächste Phase. Wir bleiben aber weiter sehr wachsam und wir sind immer noch in der Corona Phase“.

Studie zur Arzneimittel-Entwicklung auf weltgrößtem Derma-Kongress vorgestellt

Rund eine Million Deutsche leiden unter permanent übermäßigem Schwitzen, so genannter „primärer Hyperhidrose“. Der erste Teil einer internationalen klinischen Multicenter-Studie (Phase 3a) der Dr. Wolff-Forschung konnte Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. Am 12. Juni erfolgte auf der weltweit größten, in diesem Jahr digital ausgetragenen dermatologischen Konferenz, der AAD (American Academy of Dermatology), die Präsentation durch den medizinischen Direktor der Dr. Wolff-Forschung, Prof. Dr. med. Christoph Abels. Die nachgewiesene Wirksamkeit einer 1%igen Glycopyrroniumbromid-Creme überzeugte die dermatologische Fachwelt. Das Medikament hat die letzte Entwicklungsphase vor der Zulassung erfolgreich erreicht.

Oral Care- und Haarforschung mit international bedeutenden Resultaten

Bisher wurde als zentraler Wirkmechanismus für Fluoride in der Zahnpflege angenommen, dass der Stoff die Remineralisation des Zahnschmelzes unterstützt. Vielfach wird auch von Zahnschmelz-Härtung gesprochen. Forscher in einer US-amerikanischen Studie fanden heraus, dass eine Kinderzahnpasta mit zehn Prozent enthaltenem Hydroxylapatit (kurz HAP) gegen Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid in puncto Remineralisation überlegen ist.[1]

Die Gruppe um den texanischen Wissenschaftler Prof. Amaechi stellte fest, dass Fluoride und HAP in gleicher Menge remineralisieren, Fluoride aber an der Zahnoberfläche bleiben, wohingegen der Stoff HAP homogener und in tieferen Schichten remineralisiert.

Bei der Bewertung der Studienlage zur Coffein-Wirkung, kamen Wissenschaftler aus Großbritannien zu dem Urteil, dass Coffein nicht nur der am meisten erforschte pflanzliche Wirkstoff gegen Haarausfall ist, sondern dass hinreichend Beweise zur Haarausfall-Vorbeugung vorliegen[2].

Coffein qualifiziere sich als nebenwirkungsfreie Behandlungsalternative im Kampf gegen androgenetische Alopezie, von der rund 80 Prozent der Männer betroffen sind[3]. In einem Review im renommierten „International Journal of Cosmetic Science“, publizierte eine Forscher-Gruppe um die britische Wissenschaftlerin Dr. Gill Westgate von der Universität Bradford folgende Schlussfolgerung.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Coffein die am häufigsten untersuchte phytochemische Substanz gegen Haarausfall ist. Zahlreiche veröffentlichte Coffein-Studien liefern hinreichende Beweise dafür, dass Coffein bei angemessener Dosierung auch in wirksamer Menge im Haarfollikel nachweisbar ist und so dessen biologische Aktivitäten unterstützt. Über einen ausreichenden Zeitraum angewendet, kann bei Patienten eine Linderung des Haarausfalls erzielt werden.“ Gerade erst Mitte Juni verwies auch das Kontrollorgan für Produkt-Claims (ARB) in Südafrika auf eindeutige Studienergebnisse und bestätigte: „Alpecin penetrates the hair follicle“ und „If hair growth is waining, more and more men choose the caffein shampoo by Alpecin” (nach Verständnis der ARB gleichbedeutend: “positive effects on hairloss”).

Ausblick

„Wir haben in den letzten 20 Jahren enorme Anstrengungen unternommen und hohe zweistellige Millionenbeträge in Forschung und Entwicklung unserer Kernbereiche (Haar-, Haut- und Zahnpflege) investiert. Das Jahr 2019 brachte drei große Durchbrüche und lang erwartete wissenschaftlich-neutrale Top-Ergebnisse. Das sichert den hohen Absatz unserer Produkte und Marken mit höchstem Qualitätsanspruch

Dazu haben wir stets ostwestfälisch solide gewirtschaftet und uns damit eine hervorragende Basis geschaffen, um auch im neuen Jahrzehnt aus eigener Kraft weiter wachsen und unsere Investitionen hochhalten zu können.

Wir werden in dieser Krise wir befinden uns ja noch in der Corona-Phase weiter auf Sicht fahren, aber auch die Augen offen halten, um weitere sich bietende Chancen zu ergreifen“, resümiert Eduard R. Dörrenberg, der geschäftsführende Gesellschafter der Dr. Wolff Gruppe und blickt damit trotz globaler Corona-Krise optimistisch in die Zukunft. So entwickelten sich die Geschäfte in China zum Beispiel wieder positiv, allerdings werden wohl viele Märkte in den nächsten Monaten eher rezessiv werden.


[1] Amaechi, B.T., AbdulAzees, P.A., Alshareif, D.O. et al. Comparative efficacy of a hydroxyapatite and a fluoride toothpaste for prevention and remineralization of dental caries in children. BDJ Open 5, 18 (2019) doi:10.1038/s41405-019-0026-8 https://www.nature.com/articles/s41405-019-0026-8https://www.nature.com/articles/s41405-019-0026-8

[2] Daniels, G., Akram, S., Westgate, G.E., Tamburic, S. (2019). Can plant-derived phytochemicals provide symptom relief for hair loss? A critical review. In: Int. Journal of Cosmetic Science, 41, 332-345. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ics.12554

[3] Ho C.H., Hughes J. (Updated 2018 Dez 1). Androgenetic Alopecia. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2018 Jan.

Dr. August Wolff bringt Medikament gegen krankhaftes Schwitzen in den Achseln auf den Weg zur Zulassung

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26.06.2020
  • Wirksamkeit einer Öl-in-Wasser-Creme mit Glycopyrroniumbromid (1% GPB) bei primärer Hyperhidrose in den Achseln nachgewiesen
  • Doppelblind- und placebo-kontrollierte Multicenter Studie schließt Phase 3a erfolgreich ab
  • Prof. Dr. med. Christoph Abels berichtet auf weltgrößtem Dermatologie-Kongress (AAD) von der nachgewiesenen Verbesserung der primären Hyperhidrose

Rund fünf Prozent der Weltbevölkerung leiden unter übermäßigem Schwitzen, sogenannter „primärer axillärer Hyperhidrose“. Dieses Krankheitsbild wird durch eine Fehlregulierung der Schweißdrüsen verursacht und es gibt nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten dagegen.[1] Die Forschung an einem Arzneimittel gegen übermäßiges Schwitzen in den Achseln, die seit 2013 von Dr. August Wolff betrieben wird, geht nun in die finale Phase.

Im Rahmen der weltweit größten dermatologischen Konferenz, der American Academy of Dermatology (AAD), präsentierte Prof. Dr. med. Christoph Abels, Medizinischer Direktor der Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, die nachgewiesene Wirksamkeit einer Öl-in-Wasser-Creme mit 1%igem Glycopyrroniumbromid (GPB) gegen übermäßiges Schwitzen in den Achseln. Das Medikament hat die letzte Entwicklungsphase vor der Zulassung erfolgreich erreicht (Phase 3b), sodass demnächst ein Antrag auf Zulassung dieses Arzneimittels gegen primäre axilläre Hyperhidrose in der EU eingereicht wird.

Studie zeigt: Substanz wirkt und hat geringes Nebenwirkungsprofil

Während der jährlichen Tagung der AAD, die COVID19-bedingt dieses Jahr online stattgefunden hat, stellte Prof. Abels die Ergebnisse des doppelblinden, placebo-kontrollierten Teil der Multicenter Studie (Phase 3a), die an 171 Patienten in Europa durchgeführt wurde vor. Darin zeigt sich bei den Probanden eine signifikante Schweißreduzierung in den Achseln nach vier wöchiger täglicher Anwendung der 1%igen GBP-Creme gegenüber der Placebo-Vergleichsgruppe.[2] Neben der bestätigten Wirksamkeit konnten eine ausgezeichnete lokale Verträglichkeit und systemische Sicherheit festgestellt werden. Es traten nur in einem geringen Maße unerwünschte Arzneimittelwirkungen (z. B. Mundtrockenheit) auf. Die Patienten mit primärer axillärer Hyperhidrose beschrieben eine deutlich verbesserte Lebensqualität.

Medikament ist auf dem Weg zur Zulassung

Damit befindet sich das Medikament im langfristig offenen Teil der klinischen Studie (Phase 3b). In dieser Phase werden über 72 Wochen weitere Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit gesammelt, um die placebo-kontrollierten Ergebnisse zu stützen. Die Daten schaffen weitere Voraussetzungen auf dem Weg zur Zulassung in verschiedenen EU-Staaten.

Über Hyperhidrose

Hyperhidrose ist eine krankhafte Form der Schweißproduktion, die über das hinausgeht, was zur Aufrechterhaltung der Regulierung der normalen Körpertemperatur erforderlich ist. Hyperhidrose wird als primär oder sekundär eingestuft.
Primäre Hyperhidrose ist idiopathisch (d.h. ohne erkennbare Ursache, unabhängig von anderen Krankheiten). Sie resultiert oftmals aus einer Überaktivität des Sympathikus (Teil des Nervensystems) und betrifft vorrangig die Achselhöhlen, aber auch Handflächen oder Fußsohlen sind betroffen.
Im Gegensatz zur primären Hyperhidrose resultiert die sekundäre Hyperhidrose aus einer Grunderkrankung oder der Verwendung verschreibungspflichtiger Medikamente und betrifft im Allgemeinen viel größere Körperbereiche.
Die Schwere der primären Hyperhidrose kann von leichter Feuchtigkeit bis zu starkem Tropfen reichen und zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die beruflichen und sozialen Beziehungen, auf Freizeitaktivitäten sowie die emotionale und geistige Gesundheit haben. Die durch übermäßiges Schwitzen verursachten negativen Auswirkungen werden oftmals mit den negativen Auswirkungen von Erkrankungen wie Psoriasis und anderen chronischen Krankheiten eingestuft.

Über Glycopyrroniumbromid

Glycopyrroniumbromid (INN-Name, Abkürzung GPB) oder Glycopyrrolat (USAN-Name) ist ein bekannter anticholinerger Wirkstoff, der in mehreren, in der EU und den USA vermarkteten Produkten für verschiedene Krankheiten von Kindern und Erwachsenen zugelassen ist. GPB blockiert die Wirkung von Acetylcholin an cholinergen Rezeptoren, die für die Aktivierung der Schweißdrüsen verantwortlich sind.

Über die Dr. Wolff-Forschung

Dr. Wolff – der Name steht seit 1905 für Forschung, die Haut-, Haar- und Zahnprobleme der Bevölkerung mit innovativen Wirkstoffen löst. Im Mittelpunkt der Anstrengung steht der wissenschaftlich belegbare Nutzen der Produkte. Seit der Unternehmensgründung pflegt Dr. Wolff eine enge Zusammenarbeit mit namhaften Wissenschaftlern. Vom ersten Markenartikel Hämatopan bis zu den heute international verfügbaren Produkten liefert die hauseigene Forschung die Grundlage für neuartige Wirkstoffe und Produktentwicklungen.

Mit Marken wie Alcina, Alpecin und Linola, sowie Plantur, Biorepair, Vagisan und Karex ist die in vierter Generation familiengeführte Dr. Wolff-Gruppe aus Bielefeld mit 711 Mitarbeitern auf weltweitem Wachstumskurs. Im Fokus stehen seit der Gründung 1905 die Forschung und der wissenschaftlich belegbare Nutzen der Produkte, um eine Lösung für Haar- oder Hautprobleme zu finden. Mit eigenen Entwicklungen konnte das Unternehmen 313 Millionen Euro Umsatz (2019) erzielen. Dr. Wolff ist in 62 Ländern aktiv. Weitere Infos finden Sie unter: www.drwolffgroup.com/de/.

Detaillierte Ergebnisse aus Phase 3a

Die Verringerung der Schweißproduktion war in der 1% GPB-Gruppe im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant höher (FAS, n = 155, – 197 mg gegenüber -84 mg, p = 0,0038). Am Tag 29 war die Anzahl der Patienten, die eine Verringerung des Schwitzens von ≥ 50%, ≥ 75% und ≥ 90% in der 1% GPB-Gruppe erreichten, im Vergleich zum Vehikel statistisch signifikant höher. Zusätzlich zu der bestätigten Wirksamkeit wurden eine ausgezeichnete lokale Verträglichkeit und systemische Sicherheit mit nur wenigen unerwünschten Arzneimittelreaktionen (z. B. trockener Mund, n = 14 in 1% GPB gegenüber n = 3 in Placebo) bestimmt, die hauptsächlich leicht bis mittelschwer waren. Die Patienten mit primärer axillärer Hyperhidrose berichteten über eine signifikant verbesserte Lebensqualität (gemessen anhand der Schweregradskala für Hyperhidrose-Erkrankungen (HDSS) und HidroQoL).


[1] www.sweathelp.org

[2] Detaillierte Ergebnisse aus Phase 3a s. Seite 3

Neuer Rekordumsatz und herausragende Forschungsergebnisse prägen 2019 und legen Grundstein für weiteres Wachstum der Dr. Wolff Gruppe

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02.01.2020

Der Bielefelder Pharma- und Kosmetikhersteller erreicht im abgelaufenen Geschäftsjahr außergewöhnliche Erfolge mit eigener Forschung und Entwicklung innovativer Problemlöser und steigert dabei den vorläufigen Umsatz für das Jahr 2019 auf 313 Mio. Euro (2018: 309 Mio.).

  • Neues Hyperhidrose-Arzneimittel nach jahrelanger Forschungsarbeit erfolgreich geprüft
  • Meilenstein für die Mundgesundheit: Neue publizierte Studie zur Remineralisation
  • Internationale Forscher bestätigen: Coffein ist besterforschter Wirkstoff gegen Haarausfall

Neues Arzneimittel in internationaler Multicenterstudie geprüft

Rund eine Million Deutsche leiden unter permanent übermäßigem Schwitzen. Diese Form des Schwitzens, die sogenannte „primäre Hyperhidrose“ ist ein medizinisches Krankheitsbild und wird durch eine Fehlregulierung der Schweißdrüsen verursacht. Der erste Teil einer internationalen klinischen Multicenter-Studie (Phase 3a) der Dr. Wolff-Forschung konnte in 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. Derzeit wird die wirkstoffhaltige Creme in einem zweiten Teil geprüft, um weitere Informationen zur Anwendungssicherheit zu gewinnen. Ende 2020 ist die Einreichung der Unterlagen für eine Zulassung als Arzneimittel in EU-Ländern geplant.

Neueste Oral Care Studie aus den USA im Dezember vorgestellt

Bisher wurde als zentraler Wirkmechanismus für Fluoride in der Zahnpflege angenommen, dass der Stoff die Remineralisation des Zahnschmelzes unterstützt. Vielfach wird auch von Zahnschmelz-Härtung gesprochen. Jetzt fanden Forscher in einer US- amerikanischen Studie heraus, dass eine Kinderzahnpasta mit zehn Prozent enthaltenem Hydroxylapatit (kurz HAP) gegen Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid in puncto Remineralisation überlegen ist.[1]

Die Forschungsgruppe um den texanischen Wissenschaftler Prof. Amaechi stellte fest, dass Fluoride und HAP in gleicher Menge remineralisieren, Fluoride aber an der Zahnoberfläche bleiben, wohingegen der Stoff HAP homogener und in tieferen Schichten remineralisiert. Zu der vor 50 Jahren entwickelten Fluorid-Technologie gibt es damit eine nachgewiesene moderne Alternative.

Erneut bestätigt: Haarausfall-Vorbeugung mit Coffein

Internationale Wissenschaftler aus UK haben die Studienlage zu Coffein bewertet und kamen zu dem Urteil, dass Coffein nicht nur der besterforschte pflanzliche Wirkstoff gegen Haarausfall ist, sondern dass hinreichend Beweise zur Haarausfall-Vorbeugung mit Coffein vorliegen[1].

Coffein qualifiziere sich als nebenwirkungsfreie Behandlungsalternative im Kampf gegen androgenetische Alopezie, von der rund 80 Prozent der Männer betroffen sind[2]. In einem Review Artikel im renommierten „International Journal of Cosmetic Science“, publizierte eine Forscher-Gruppe um die britische Wissenschaftlerin Dr. Gill Westgate von der Universität Bradford folgende Schlussfolgerung:

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Coffein die am häufigsten untersuchte phytochemische Substanz gegen Haarausfall ist. Zahlreiche veröffentlichte Coffein-Studien liefern hinreichende Beweise dafür, dass Coffein bei angemessener Dosierung auch in wirksamer Menge im Haarfollikel nachweisbar ist und so die biologischen Aktivitäten des Haarfollikel unterstützt. Über einen ausreichenden Zeitraum angewendet, kann so bei Patienten eine Linderung des Haarausfalls erzielt werden.“

Ausblick

„Wir haben in den letzten fast 20 Jahren enorme Anstrengungen unternommen und hohe zweistellige Millionenbeträge in Forschung und Entwicklung unserer Kernbereiche (Haar-, Haut- und Zahnpflege) investiert. Das Jahr 2019 brachte drei große Durchbrüche und lang erwartete wissenschaftlich-neutrale Top Ergebnisse.

Wir haben uns damit eine hervorragende Basis geschaffen, um auch im neuen Jahrzehnt aus eigener Kraft weiter wachsen zu können“, resümiert Eduard R. Dörrenberg, der geschäftsführende Gesellschafter der Dr. Wolff Gruppe und blickt damit auch positiv auf die kommenden Jahre. Die Produktpipeline ist gut gefüllt und die Zeichen für 2020 stehen auf nationalen und internationalen Erfolg.


[1] Amaechi, B.T., AbdulAzees, P.A., Alshareif, D.O. et al. Comparative efficacy of a hydroxyapatite and a fluoride toothpaste for prevention and remineralization of dental caries in children. BDJ Open 5, 18 (2019) doi:10.1038/s41405-019-0026-8 https://www.nature.com/articles/s41405-019-0026-8

[2] Daniels, G., Akram, S., Westgate, G.E., Tamburic, S. (2019). Can plant-derived phytochemicals provide symptom relief for hair loss? A critical review. In: Int. Journal of Cosmetic Science, 41, 332-345. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ics.12554

[3] Ho C.H., Hughes J. (Updated 2018 Dez 1). Androgenetic Alopecia. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2018 Jan.

Dr. Wolff Gruppe feiert Familientag mit über 2.000 Angehörigen

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31.08.2019

„Es hat zwar fast 115 Jahre gedauert, bis wir das erste Familienfest der Dr. Wolff Gruppe feiern, dafür wird dieser Tag umso schöner“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Dr. Wolff Gruppe, Eduard R. Dörrenberg zur Eröffnung des Festes. 2000 Mitarbeiter und Angehörige folgten bei traumhaftem Wetter der Einladung zum Bielefelder Produktionsstandort an der Stadtheider Straße. „Wir sind ein echtes Familienunternehmen. Dazu gehören nicht nur die Mitarbeiter, sondern selbstverständlich auch ihre Familien und Angehörigen. Denn wir gemeinsam sind Wolff“, betonte der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Harras-Wolff. Ein vielfältiges Programm auf der zentralen Bühne und auf dem großen Gelände machte den Tag für Besucher aller Altersklassen zu einem besonderen Highlight.

Mitarbeiter gestalten das Programm

Mit großem Engagement gaben Mitarbeiter im Firmengebäude an vielen Stationen Einblicke in ihre Arbeit. Von der Produktentwicklung über Qualitätskontrolle bis hin zur Produktion und Logistik gab es für die Besucher Vieles selbst auszuprobieren und zu testen. Plakate und Animationen aus der Tierwelt, aber auch viele Filme halfen, einen Überblick im Gebäude zu bekommen und die Abläufe zwischen Creme- und Shampooproduktion, Laboren und Werkstatt zu verstehen. Die Mitarbeiter und ihre Familien genossen das kulinarische Angebot und staunten über den weiten Panoramablick von Bielefelds größter Dachterrasse.

Großer Andrang herrschte bei den vielen Attraktionen für Kinder: Sie stellten ihr eigenes Glitzer-Shampoo her, wurden geschminkt, kletterten um die Wette und liefen in Riesenbällen durch ein Wasserbecken. Auf dem Außengelände stellten sich auch die Betriebssportgruppen vor: vom Fußball, über Radsport bis hin zum Drachenbootfahren mit dem Boot „Doris“. Kollegen von August Wolff und Kurt Wolff zeigten, dass auch nach Feierabend beim Sport das Miteinander sehr wichtig ist. Viele nutzten in einem Barber-Caravan die Möglichkeit, zu einem Haarschnitt vom Profi-Friseur.

Mitarbeiterentwicklung als fester Baustein der Unternehmenskultur

Auf der Bühne wurde im Talk mit Moderatorin Andrea Gerhard immer wieder deutlich, dass die Dr. Wolff Gruppe neben ihren starken Marken, besonders die familiäre Unternehmenskultur als wichtigen Baustein im Wettbewerb um Arbeitskräfte sieht. „Viele Mitarbeiter verabreden sich mittags in unserem ausgezeichneten Unternehmensrestaurant oder nutzen nach Feierabend unsere Sportangebote“, erklärte Geschäftsführer Dr. Christian Mestwerdt. Und wies darauf hin, dass auch die umfassenden Programme zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung ständig ausgeweitet würden. „Dr. Wolff ist auf Kurs, eine der attraktivsten Arbeitgebermarken zu werden“, so Mestwerdt.

Konsequentes Wachstum mit innovativen Konzepten in Pharma und Kosmetik bei Dr. Wolff

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21.03.2019

• 20 Jahre in vierter Generation – der Umsatz hat sich verdreifacht
• Plantur und Vagisan sind Gewinner des Jahres
• Pharma- und Kosmetik-Produkte erstmals in 62 Märkten erhältlich

Der Bielefelder Hersteller von Pharma- und Kosmetikprodukten, Dr. Wolff, hat im vergangenen Jahr erstmals mehr als 300 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Mit mehr als 309 Mio. Euro wuchs der Umsatz um rund 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2017: 297,5 Mio. Euro). Für den Erfolg sorgten erneut sowohl der kosmetische (Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG) als auch der medizinische Bereich (Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel). Beide Sparten legten jeweils um 4 Prozent zu und verzeichneten einen Umsatz von 223 Mio. Euro im kosmetischen (2017: 214 Mio. Euro) beziehungsweise von 86,7 Mio. Euro im medizinischen Bereich (2017: 83,4 Mio. Euro).

In vierter Generation geführt, waren die weitere Internationalisierung, neue Produkte und erste Erfolge der Digitalisierung Garanten für den Erfolg der Unternehmensgruppe. Das Auslandsgeschäft wuchs im Umsatz um 3 Prozent auf mehr als 67 Mio. Euro (2017: 65,5 Mio. Euro). Mit Albanien, Georgien, Kambodscha, dem Kosovo und der Mongolei sind neue Märkte dazugekommen, sodass Dr. Wolff-Produkte nun erstmals in 62 internationalen Märkten erhältlich sind. Die Exportquote blieb, trotz eines wachsenden Inlandsgeschäftes, bei 22 Prozent. „Wir stehen auf vielen festen Säulen“, betonte Eduard R. Dörrenberg, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Wolff-Gruppe, auf der Bilanzpressekonferenz in Bielefeld.

Die Bundesbürger gaben laut Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) rund 13,8 Milliarden Euro für Körperpflege aus – ein Plus von 1,8 Prozent. Besonders gefragt waren demnach Haar-, Haut- und Gesichtspflegemittel. Von dieser Nachfrage profitierte Dr. Wolff. Dank erfolgreicher Langzeit-Topseller und neu entwickelter Produkte wuchs das Inlandsgeschäft um 4 Prozent auf insgesamt 242,5 Mio. Euro (2017: 231,9 Mio. Euro). „Wir setzen nach wie vor auf echte Innovationen und Problemlöser für bisher ungelöste Probleme. Sind wir nicht die Ersten, dann ist es unser Anspruch, bessere Produkte zu entwickeln“, sagte Eduard R. Dörrenberg.

Das Wachstum passt zum Trend der vergangenen 20 Jahre, in denen die Unternehmensgruppe bereits von der vierten Generation geführt wird. Seit 1998 ist Eduard R. Dörrenberg geschäftsführender Gesellschafter und konnte seitdem
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den Umsatz der Dr. Wolff-Gruppe verdreifachen. Dabei wuchs die Zahl der Mitarbeiter inzwischen auf 675. In dieser Zeit wurde nicht nur Alpecin als Männershampoo gegen Haarausfall neu positioniert, sondern auch die Marken Vagisan, Plantur und Biorepair avancierten zu Marktführern in den jeweiligen Segmenten.

Der Gewinner des Geschäftsjahres 2018 ist mit einem Absatz-Wachstum von 15 Prozent bei einem Umsatz von rund 64 Mio. Euro (2017: 55,6 Mio. Euro) die Marke Plantur. „Wir haben es mit Plantur39 geschafft, das Problem von menopausalem Haarausfall, dünner werdendem Haar und magerem Haarwachstum offen anzusprechen und konnten mit leistungsfähigen Produkten überzeugen“, beschreibt Dörrenberg. Schon seit zehn Jahren lindert Vagisan, der zweite Gewinner des Jahres, mit der ersten hormonfreien FeuchtCreme zur Behandlung von vaginaler Trockenheit im Intimbereich entstehenden Leidensdruck – und das nicht nur bei Frauen in den Wechseljahren. Im Bereich der Gynäkologie konnte Dr. Wolff auf dem Heimmarkt ein Wachstum von 10 Prozent verzeichnen. Die Umsätze stiegen auf 23,1 Mio. Euro an (2017: 21,1 Mio. Euro).

Während der Kälteperiode im Vorjahreswinter war medizinische Hautpflege für viele die Lösung bei stark juckender oder neurodermitischer Haut. Entsprechend gestalteten sich die Umsätze der Linola-Produkte aus pharmazeutischer Entwicklung. Linola legte hierzulande um 4 Prozent auf 42,7 Mio. Euro (2017: 41,1 Mio. Euro) zu. Eine neuartige medizinische Intensivpflege, bestehend aus dem Kopfhaut-Tonikum und dem darauf abgestimmten Shampoo gegen Kopfhautjucken, ergänzt seit Herbst 2018 das Medizin-Portfolio. Mit reinem Echinacea-Wurzel-Extrakt und Linolsäuren setzen die Produkte auf eine wirkungsvolle Kombination aus biobasierten Inhaltsstoffen und pharmazeutischer Galenik. Damit rangiert dieses Hautpflege-Konzept aus der Apotheke an der Grenze zur Arznei.

Seit 2008 widmet sich Dr. Wolff erfolgreich der Zahnpflege mit Hydroxylapatit. In dieser Zeit konnte der Umsatz in der Oral Care-Sparte auf 25,4 Mio. Euro entwickelt werden. Nach zehn Jahren intensiver Arbeit auf den Gebieten Glättung der Zähne, Plaquevorbeugung und Schutz vor Paradontose setzte die Dr. Wolff-Gruppe mit der Marke Karex schließlich den Fokus erstmals auch auf die fluoridfreie Kariesprophylaxe. Auf Basis des natürlichen, zahnverwandten Wirkstoffes Hydroxylapatit wirken die innovative Zahnpasta und die dazugehörige Mundspülung nachweislich gegen Karies, wie es bisher nur Produkte mit Fluorid konnten.

Diese Erfolgsgeschichte wird weitergeschrieben. Neben dem Bereich Oral Care werden Produkte der Haut- und Haarpflege eine wichtige Rolle spielen. Auch in der Erforschung neuer Arzneimittel setzt Dr. Wolff auf die Ergebnisse einer klinischen Studie zur Behandlung von Hyperhidrose, dem übermäßigen Schwitzen. Somit erwartet das Unternehmen auch im Jahr 2019, trotz baldigem Brexit, erneut ein stabiles Wachstum.